Ethische Implikationen der Covid-19-Impfstoffe

Reden wir über Covid-Impfstoffe. Aber warum ist das überhaupt notwendig? Impfen ist doch sinnvoll. Es schützt Dich. Es schützt andere. Und je schneller möglichst viele Menschen durchgeimpft sind, desto schneller kommen wir aus diesem elenden Lockdown wieder raus.

Es verbreiten sich viele Mythen um die neuen mRNA-Impfstoffe, zum Beispiel, dass sie die DNA der Geimpften ändern. Ich will hier kein Video machen, wie mRNA-Impfstoffe funktionieren. Dazu bin ich auch gar nicht qualifiziert. Ich verweise lieber auf ein Video vom christlichen Molekularbiologen Fazale Rana. Er erklärt zwar auf Englisch, aber für Laien sehr anschaulich, warum an den ganzen Verschwörungstheorien nichts dran ist.

mRNA-Verschwörungsmythen

Wir können also davon ausgehen, dass die neuen mRNA-Impfstoffe von Biontech-Pfizer und von Moderna sicher sind, und uns nicht in willenlose Zombies verwandeln. In diesem Beitrag will ich verdeutlichen, warum sie auch ethisch die bessere Alternative sind.

RFID-Spritze

Auch wer meint, dass man mit der Impfung einen Chip verabreicht bekommt, sollte sich einmal anschauen, wie eine Spritze aussieht, die man zum Implantieren von Chips verwendet. Wenn bei der Covid-Impfung mit so einer dicken Kanüle unter der Haut herumgepopelt wird, das hätten wir längst erfahren.

Die Vektorimpfstoff-Basics

Aber wieso kommt es zu ethischen Implikationen? Rufen wir uns noch einmal in Erinnerung, was wir alle vermutlich in der Schule irgendwann einmal gelernt haben, wie Vektorimpfstoffe funktionieren (vereinfachte Darstellung).

Es fängt an mit einem ganz normalen Hühnerei. In das Ei werden lebende Viren injiziert, wo sie sich vermehren, bis das Ei „voll“ ist. Diese Viren werden von den verbleibenden Zellen vollständig getrennt, abgetötet, und zu Impfdosen verarbeitet. Das menschliche Immunsystem lernt dann durch die abgetöteten Viren im Kreislauf Antikörper herzustellen. Viele Impfstoffe produziert man weiterhin so. Aber nicht alle.

Vielleicht habt Ihr Euch schon gefragt, was das ganze mit dem christlichen Glauben zu tun hat. Als Christen sollten wir für den Schutz des ungeborenen Lebens einstehen. Zur Produktion einiger Impfstoffe verwendet man keine Hühnereier, sondern anderes Gewebe. Und das lernt man in der Schule leider nicht.

Menschliche Wirtszellen

Der Artikel „Wie eine Abtreibung dabei half, Millionen Leben zu retten“ aus dem Spiegel aus dem Jahr 2017 gibt Aufschluss. Ich fasse es kurz zusammen. Im Jahr 1962 hat man in Schweden ein gesundes Baby abgetrieben, und nach der Abtreibung die Lunge entnommen. Die Zellen aus dem Lungengewebe brachte man dazu sich zu teilen, und hat daraus die menschliche Zelllinie WI-38 geschaffen. Diese Zelllinie ist in Laboren immer weiter millionenfach geteilt worden. Anstatt Hühnereier zur Vermehrung der Viren zu nutzen hat man stattdessen Gewebe aus der Zelllinie verwendet, um beispielsweise Masern- und Rötelnimpfstoffe zu gewinnen. Dadurch wurden seitdem mehrere Millionen Leben gerettet.

Ich hoffe Ihr erkennt das Problem. Wenn ich als Christ davon ausgehe, dass das ungeborene Baby als Bild Gottes geschaffen ist, dann ist sowohl diese Abtreibung, als auch die Verwendung des Lungengewebes ethisch nicht vertretbar.

Organspende als Präzedenzfall

Wir entnehmen ja auch nicht einfach so die Organe oder Gewebe von Verstorbenen, und nutzen sie, um das Leben von anderen Menschen zu retten. Die Organspender müssen zu Lebzeiten ihre Zustimmung gegeben haben. Grundsätzlich halte ich Organspende für eine gute Sache. Wenn ich sterbe, und meine Organe können das Leben von jemandem retten, bin ich der letzte, der sich dagegen wehrt.

Aber eine Organspende wird eben nur mit Zustimmung durchgeführt. Alles andere wäre ethisch nicht vertretbar. Wieso sollte es bei der Verwendung von Zelllinien in der Forschung also anders sein? Da der kleine Mensch, dessen Zelllinie in der Forschung gebraucht wird, bei der Gewinnung ebendieser stirbt, ist eine Zustimmung in keinem Fall mehr möglich. Daher stelle ich die Verwendung von embryonalen und fetalen Zelllinien in der Forschung aus ethischen Gesichtspunkten generell in Frage.

Menschliche Zelllinien und Covid-19-Impfstoffe

Neben der Zelllinie WI-38 gibt es inzwischen zahlreiche weitere Zelllinien, die aus Abtreibungen von gesunden Föten stammen. Der Vektorimpfstoff von Astra-Zeneca wird basierend auf Zelllinie HEK-293 produziert, und der Impfstoff von Johnson & Johnson mittels der Zelllinie PER.C6.

Die mRNA-Impfstoffe von Biontech-Pfizer und Moderna benötigen in der Produktion hingegen keine menschlichen Zellen.

Wenn in der Produktion menschliche Zelllinien verwendet werden, dann steht das in den Beipackzetteln der Impfstoffe. Beispielsweise  steht auf dem Astra-Zeneca-Beipackzettel direkt auf der ersten Seite:

Hergestellt in genetisch veränderten, humanen embryonalen Nieren 293-Zellen (HEK, human embryonic kidney) und durch rekombinante DNA-Technologie.

Meschliche Zelllinien in der Impfstoffforschung

Was in der Forschung und Entwicklung gemacht wird, das ist nicht so einfach herauszufinden. Die Pharma-Unternehmen halten sich mit Informationen darüber wesentlich bedeckter. Wenn mal jemand unter Eid aussagen muss, das ist einer der Momente, wo man die Infos abgreifen kann. Die folgende Abschrift stammt aus einer gerichtlichen Befragung von Dr. Stanley Plotkin, einem der weltweit renommiertesten Impfstoffforscher. Es geht hierbei um den Röteln-Impfstoff, nicht um Covid-Impfungen. Ich kann auch keine Aussage darüber machen, ob es bei den Forschungen zu den Covid-Impfstoffen ähnlich abgelaufen ist. Darüber gibt es keine öffentlichen Informationen. Was folgt ist lediglich ein Beispiel, wie die Impfstoffforschung aussehen kann.

Abschrift: Dr. Stanley Plotkin unter Eid

Frage: Okay. Wie viele Föten waren im Zusammenhang mit Impfstoffen Teil Ihrer Arbeit?

Antwort: Meine persönliche Arbeit? Zwei.

Frage: Zwei. Bei all Ihrer Arbeit im Zusammenhang mit Impfstoffen während Ihrer gesamten Karriere haben Sie also insgesamt nur mit zwei Föten gearbeitet?

Antwort: In Bezug auf die Herstellung von Impfstoffen, ja. Ja.

Frage: Ich überreiche Ihnen Beweisstück 41 des Klägers. Okay? Kennen Sie diesen Artikel, Dr. Plotkin?

Antwort: Ja.

Frage: Sind Sie in diesem Artikel als Autor aufgeführt?

Antwort: Ja.

Frage: Diese Studie fand am Wistar-Institut statt, richtig?

Antwort: Ja.

Frage: Sie waren am Wistar-Institut, richtig?

Antwort: Ja.

Anzahl der Föten in Dr. Plotkins Forschung

Frage: Wie viele Föten wurden in der in diesem Artikel beschriebenen Studie verwendet?

Antwort: Nicht wenige. Aber meine Antwort auf die vorherige Frage war, was ich zur Herstellung von Impfstoffen verwendet habe, und die Antwort war zwei…

Frage: Also werde ich diese Frage noch einmal stellen. Wie viele Föten waren im Zusammenhang mit Impfstoffen Teil Ihrer Arbeit?

Antwort: Es waren nur zwei Föten Teil der Herstellung von Impfstoffen. Als Fibroblastenstämme zum ersten Mal entwickelt wurden, war ich an dieser Arbeit beteiligt, um diese Zellen zu charakterisieren, aber sie wurden nicht verwendet, um Impfstoffe herzustellen.

Frage: War es nicht das Ziel dieser Studie, eine menschliche Zelllinie zu entwickeln oder die Verwendung menschlicher Zelllinien bei der Herstellung von Impfstoffen zu unterstützen?

Antwort: Die Idee war, die Zellstämme von Föten zu untersuchen, um festzustellen, ob sie zur Herstellung von Impfstoffen verwendet werden können oder nicht.

Frage: Das hing also mit Ihrer Arbeit zusammen?

Antwort: Nun ja, in gewissem Sinne.

Frage: Mit Impfstoffen, richtig?

Antwort: Ja. Es war vorbereitend.

Frage: Diese Studie umfasste also 74 Föten, richtig?

Antwort: Ich kann mich nicht genau erinnern, wie viele.

Frage: Wenn Sie sich Seite 12 der Studie zuwenden.

Antwort: Sechsundsiebzig.

Frage: Sechsundsiebzig. Und diese Föten waren alle drei Monate oder älter, als sie abgetrieben wurden, richtig?

Antwort: Ja.

Frage: Und das waren alles normal entwickelte Föten, richtig?

Antwort: Ja.

Frage: Okay. Dazu gehörten Föten, die aus sozialen und psychiatrischen Gründen abgetrieben wurden, richtig?

Antwort: Richtig.

Verwendete Organe in Dr. Plotkins Forschung

Frage: Welche Organe haben Sie von diesen Föten geerntet?

Antwort: Nun, ich habe keine persönlich geerntet, aber eine ganze Reihe von Geweben wurde von Mitarbeitern geerntet.

Frage: Und diese Stücke wurden dann in kleine Stücke geschnitten, richtig?

Antwort: Ja.

Frage: Und sie wurden kultiviert?

Antwort: Ja.

Frage: Einige der Stücke der Föten waren Hirnanhangsdrüsen, die in Stücke geschnitten wurden, um…

Antwort: Mm-hmm.

Frage: Beinhalteten die Lunge der Föten?

Antwort: Ja.

Frage: Beinhalteten die Haut?

Antwort: Ja.

Frage: Niere?

Antwort: Ja.

Frage: Milz?

Antwort: Ja.

Frage: Herz?

Antwort: Ja.

Frage: Zunge?

Antwort: Ich erinnere mich nicht, aber wahrscheinlich ja.

Frage: Ich möchte nur sicherstellen, dass ich es verstehe. Dies war nur eine Studie. Also werde ich Sie noch einmal fragen, mit wie vielen Föten Sie in Ihrer gesamten Karriere ungefähr gearbeitet haben.

Antwort: Nun, ich erinnere mich nicht an die genaue Anzahl, aber einige, als wir sie ursprünglich studierten, bevor wir beschlossen, sie zur Herstellung von Impfstoffen zu verwenden.

Frage: Haben Sie eine Idee? Ich meine, diese eine Studie hatte 76. Für wie viele andere Studien verwendeten Sie abgetriebene Föten?

Antwort: Ich kann mich nicht erinnern, wie viele.

Ethische Implikationen von Dr. Plotkins Forschung

Frage: Ist Ihnen bewusst, dass in diesem Fall einer der Einwände des Klägers gegen die Impfung die Verwendung von abgetriebenem fötalem Gewebe in der Entwicklung von Impfstoffen ist, sowie die Tatsache, dass es tatsächlich ein Bestandteil von Impfstoffen ist?

Antwort: Ja, mir sind diese Einwände bekannt. Die katholische Kirche hat tatsächlich ein Dokument darüber herausgegeben, das besagt, dass Personen, die den Impfstoff benötigen, den Impfstoff erhalten sollten, unabhängig von der Tatsache, und dass dies meiner Meinung nach impliziert, dass ich die Person bin, die wegen der Verwendung von abgetriebenem Gewebe zur Hölle fahren wird, was ich gerne mache.

Die rechtliche Situation in Deutschland

In Deutschland ist die Verwendung der Zelllinien gesetzlich durch das Stammzellgesetz aus dem Jahr 2002 geklärt. Die Gewinnung neuer Zelllinien ist in Deutschland verboten, der Import und die Vermehrung sind aber unter strengen Auflagen erlaubt. Die Abstimmung erfolgte damals ohne Fraktionszwang. Das Gesetz wurde trotz teilweise heftiger Kritik von Abgeordneten von CDU/CSU, SPD, Grünen und der PDS von den Befürwortern durchgeboxt. Wolfgang Wodarg von der SPD nannte es damals einen „bioethischen Eiertanz“. Der Artikel im Archiv des deutschen Ärzteblattes „Entscheidung zum Stammzellgesetz: Die Tür steht einen Spalt offen“ gibt einen Einblick in die Debatte damals. Das war im Jahr 2002. Inzwischen steht die Tür nicht mehr einen Spalt offen, sondern sperrangelweit.

Einwand: Es werden Leben gerettet

Betrachten wir nun die Einwände, die ich bisher von Befürwortern der Nutzung von menschlichen Zelllinien gehört oder gelesen habe.

„Es werden Millionen von Leben durch die Impfungen gerettet.“ Das ist auf den ersten Blick ein berechtigter Einwand. Impfen rettet Leben. Ohne Impfungen wären Millionen Menschen an Masern, Röteln, Mumps, Tollwut, Covid-19 usw. gestorben.

Das Problem ist jedoch, dass der Einwand voraussetzt, dass durch weitere Forschung überhaupt kein anderer Impfstoff entwickelt worden wäre. Aber es existieren Impfstoffe, teilweise sogar gegen die gleichen Krankheiten, die auf tierischen Zellen basieren. Wenn man weiter mit tierischen Zellen geforscht hätte, anstatt menschliche zu verwenden, hätte es für alle diese Krankheiten ein paar Jahre später ethisch unproblematische Impfstoffe gegeben. Dass Millionen von Leben durch ethisch problematische Impfstoffe gerettet werden, liegt also daran, dass Forschung und Produktion nicht großflächig auf ethisch unproblematische Impfstoffe umgestellt worden sind. Es ist keinesfalls als Verdienst der ethisch problematischen Impfstoffe anzusehen.

Weiterhin bezweifle ich die generelle Gültigkeit des Einwandes, selbst wenn die Rettung von Millionen von Leben direkt den ethisch problematischen Impfstoffen zugeschrieben werden könnte. Denn wo ziehen wir die rote Linie? Rechtfertigt die Rettung von Leben jede Handlung, die dafür notwendig ist? Der Zweck heiligt die Mittel? Bei Impfstoffforschung wird bereits mit menschlichem Leben experimentiert. Tote Zellen teilen sich nicht mehr. Es ist lebendes menschliches Gewebe, mit dem weiterhin geforscht, experimentiert und Impfstoff produziert wird.

Die Mengele-Experimente

Nazis wie Josef Mengele haben im dritten Reich Experimente an lebenden KZ-Häftlingen durchgeführt. Hunderte von Opfern sind unter erbärmlichen Bedingungen gestorben. Die Ergebnisse der Forschung haben jedoch genauso Menschenleben gerettet, vermutlich bis in die heutige Zeit hinein. Aber es würde niemand auf die Idee kommen, das ethische Totalversagen von Mengele gutzuheißen, weil die Zahl der geretteten Leben viel größer ist als die der Opfer.

Damit will ich nicht sagen, dass die Forschung an menschlichen Zelllinien und die Mengele-Experimente gleich schlimm sind. Das ist definitiv nicht der Fall. Aber jede rote Linie, die man zwischen den beiden Fällen zieht, ist letztendlich Willkür. Auf beiden Seiten der Linie sind die Versuchsobjekte Menschen, geschaffen als Gottes Bild. Auf der Mengele-Seite steht ganz klar abgrundtief böses Unrecht. Aber wenn ich mich von dort auf Experimente an menschlichen Zelllinien zubewege, dann überschreite ich eine rote Line, wo aus Unrecht Recht wird? Das funktioniert so nicht. Wer den Einwand bringt, muss begründete Kriterien bringen, wo genau die rote Linie zu ziehen ist.

Einwand: Verwendung der Daten aus Nazi-Experimenten

Nächster Einwand: Wir verwenden ja auch bis heute noch die Erkenntnisse aus den Mengele-Experimenten.

Zum einen ist das ein erstklassiges Beispiel für Whataboutism. Da begeht jemand eine unethische Handlung, also ist es generell okay, so etwas zu machen.

Aber liegt die Verwendung der Mengele-Erkenntnisse überhaupt in derselben Kategorie, wie Forschung und Produktion mit embryonalen Zellen? Und da würde ich sagen nein. Erkenntnisse sind immer immateriell. Nehmen wir einmal an, wir würden jede Erkenntnis der Schulmedizin verwerfen, wenn eine einzige ihrer Vorerkenntnisse auf unethische Art und Weise gewonnen worden wäre. Egal, ob durch Forschung an embryonalen Zellen, oder durch die Mengele-Experimente, oder durch medizinische Experimente an Gefangenen und Sklaven im Mittelalter oder noch früher. Es würde wohl nicht viel von der heutigen Schulmedizin übrigbleiben.

Es gibt kein „unethisches Wissen“

Unethisch erlangte Kenntnisse sind nicht notwendigerweise unethischen Kenntnisse. Die Taten, auf denen die Erkenntnisse ursprünglich basieren, sind scharf zu verurteilen. Aber die Kenntnisse zu besitzen und zu benutzen ist es nicht.

Stellt Euch einen Entführer vor. Der Polizeibeamte, der ihn verhört, verwendet Foltermethoden, damit er ihm das Versteck verrät. Solch einen Fall hatten wir ja. Der Polizeibeamte ist zurecht verurteilt worden. Aber ist es dann ethisch verwerflich, wenn man in dem Versteck nachschaut, ob das Entführungsopfer dort ist? Natürlich nicht.

In die gleiche Kategorie würde ich auch die Fälle stellen, wenn ein Pharma-Unternehmen in Forschung und Entwicklung menschliche Zelllinien verwendet, nicht aber in der Produktion. Das ist zum Beispiel bei den beiden mRNA-Impfstoffen der Fall. In der Forschung wurden nach Angaben der Hersteller menschliche Zelllinien verwendet, aber in der Produktion nicht.

Einwand: Die Zellen sind andere als vom abgetriebenen Embryo

Nächster Einwand: „Die Zellen aus den Zelllinien sind andere Zellen als die aus der Abtreibung.“ Den Einwand hört man eigentlich fast am häufigsten. Die Zellen haben sich inzwischen millionenfach geteilt. Es ist nicht mehr das gleiche Gewebe, das aus dem abgetriebenen Baby entnommen wurde.

Das ist ein sehr altes philosophisches Problem. Da ist ein Stuhl. Irgendwann geht eine Armlehne kaputt, und man muss sie ersetzen. Dann geht irgendwann ein Bein kaputt. Dann ersetzt man das Polster usw. Irgendwann gibt es keine Original-Teile mehr im Stuhl. Ist das noch derselbe Stuhl wie zu Beginn? Nein, natürlich nicht. Wann hat er aufgehört, derselbe Stuhl zu sein. Keiner kann es sagen, aber das ist irrelevant, denn klar ist, dass der Stuhl jetzt nicht mehr derselbe ist wie zu Beginn.

Menschen sind nicht nur Zellen

Wenn das Gewebe der Zelllinie ausschließlich ein Material ist, dann würde ich den Einwand gelten lassen. Aber das Gewebe ist Teil von einem Lebewesen. Wenn wir das gleiche Gedankenexperiment wie mit dem Stuhl gerade mit einem Menschen durchführen, was passiert dann? Der menchliche Körper tauscht im Schnitt alle sieben Jahre die kompletten Zellen einmal aus, durch Nahrungsaufnahme, Stoffwechsel usw. Die genaue Anzahl der Jahre spielt aber keine Rolle. Irgendwann einmal, vielleicht in sieben Jahren, wird Dein Körper aus komplett anderen Molekülen bestehen. Wenn das passiert ist, bist Du dann noch derselbe Mensch? Selbst der hartgesottenste Materialist hätte Schwierigkeiten, mit nein zu antworten. Natürlich bist Du dann noch derselbe Mensch, weil Menschsein nicht auf das Material reduziert ist, aus dem wir bestehen.

Die Zelllinien bestehen aus menschlichem Gewebe. Das ist ein Fakt, den niemand bestreitet. Das Gewebe heißt menschliches Gewebe, weil es von einem Menschen stammt. Wenn man dann fragt, von welchem Menschen, und erhält als Antwort ein Schulterzucken und ein „aber garantiert nicht von dem Embryo, aus dem das Ursprungsgewebe stammt“, dann ist das sehr unglaubwürdig. Solange diejenigen, die den Einwand erheben, keine Antwort liefern können, von welchem Menschen diese menschlichen Zellen stammen, kann man auch diesen Einwand verwerfen.

Fazit

Draußen wütet eine Pandemie. Und wenn man etwas an der Oberfläche der Impfstoffforschung kratzt, tun sich sofort Abgründe auf. Vor 20 Jahren war die Forschung mit menschlichen Zelllinien noch ein bioethischer Eiertanz, und heute setzt die Bundesregierung auf einen Impfstoff, der der auf menschlichen Zelllinien basiert. Wo diese Zelllinien in der Medizinforschung sonst noch alles eingesetzt werden, ist praktisch unmöglich herauszufinden. Ich gehe aber davon aus, dass Impfstoffe nicht der einzige Bereich sind. Ändern wird sich nichts.

Die Tür steht sperrangelweit offen und geht so schnell nicht mehr zu. Das Problem totzuschweigen, und so zu tun, als ob alles in Ordnung ist, das wäre der falsche Weg. Darum auch dieser Beitrag mit einem etwas anderen Thema als sonst. Aber deswegen die Impfung zu verweigern, das wäre noch viel verheerender. Wenn das zu viele machen, dann sitzen wir ewig im Lockdown. Also was machen wir? Ich persönlich werde alles daransetzen, um eine Biontech-Pfizer- oder eine Moderna-Impfdosis zu erhalten, wo zumindest bei der Produktion der Impfdosen keine ethischen Bedenken bestehen. Was macht Ihr? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.

 

 

 

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