Wie starb Judas Iskariot?
Für 30 Silberstücke hat Judas Iskariot Jesus mit dem Judaskuss an die Ältesten und Hohen Priester verraten.
Als nun Judas, der ihn ausgeliefert hatte, sah, dass er verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreissig Silberstücke den Hohen Priestern und Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, unschuldiges Blut habe ich ausgeliefert. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Sieh du zu! Da warf er die Silberstücke in den Tempel, machte sich davon, ging und erhängte sich.
Diese Darstellung der Ereignisse aus Matthäus 27:3-5 ist die allgemein bekannte Version der Geschichte. Sein schlechtes Gewissen veranlasst Judas Iskariot dazu, sich zu erhängen.
Bibelkritiker behaupten manchmal, einen Widerspruch gefunden zu haben, und berufen sich auf die Fassung der Ereignisse, wie sie in der Apostelgeschichte 1:18 zu finden ist.
Dieser kaufte von dem Lohn für seine Untat ein Grundstück; dort stürzte er, riss sich den Leib auf, und alle seine Eingeweide quollen heraus.
Aber wir erinnern uns: zwei Aussagen sind nur dann widersprüchlich, wenn sie dem Sinn nach nicht beide gleichzeitig wahr sein können. Da bei Matthäus klar steht, dass Judas durch Erhängen starb, würde ein Widerspruch nur dann vorliegen, wenn in der Apostelgeschichte stehen würde, dass er durch den Sturz starb. Das tut es aber nicht. Jedenfalls nicht in wortgetreuen Bibelübersetzungen. Freie Übertragungen wie die Basisbibel oder die Hoffnung für alle fügen hier hinzu, dass Judas durch den Sturz starb, was im Griechischen weder steht noch impliziert wird. Das griechische Wort für „stürzen“ kann hier auch mit „hinabstürzen“ übersetzt werden.
Die Geschehnisse in der Apostelgeschichte beschreiben also, was mit Judas Iskariot geschah, nachdem er am Strick gestorben war. Judas Körper stürzte hinab, riss auf, und seine Eingeweide traten heraus.
Die Apostelgeschichte beleuchtet lediglich einen anderen Aspekt seines Dahinscheidens, aber es liegt kein Widerspruch vor.
Quelle: CARM