Fehler in der Bibel??! ZWEI Stammbäume von Jesus!

Die Geschehnisse rund um Jesu Geburt dürften jedem bekannt sein, der schon einmal Weihnachten gefeiert hat. Was vielen Christen nicht bekannt ist, dass im Neuen Testament Jesus zwei verschiedene Stammbäume hat. Das fällt normalerweise erst auf, wenn man von einem Bibelkritiker oder einem Atheisten mit den angeblichen Widersprüchen im Stammbaum Jesu konfrontiert wird.

Schauen wir uns zuerst einmal die Faktenlage an. Eine Version vom Stammbaum Jesu findet sich in Lukas 3:23-38. Dort fängt er bei Jesus an, und geht rückwärts über David und Abraham bis Adam. In Matthäus 1:1-16 geht es genau andersherum, und fängt bei Abraham als Stammvater an. Ab David folgt Jesu Stammbaum dann der Linie der Könige von Juda bis hin zu Jesus.

Zur Erinnerung: Ein Widerspruch oder Fehler liegt nur dann vor, wenn zwei Aussagen nicht gleichzeitig dem Sinn nach wahr sein können. Auf den ersten Blick scheint hier ein hoffnungsloser Fall vorzuliegen. Aber eigentlich ist die Lösung sehr einfach. Aber zuerst ein Beispiel, wie man es nicht macht. Der krudeste Erklärungsversuch zu der Sache, den ich gesehen habe, bestand in der Annahme, dass die Vorfahren alle zwei Vornamen hatten, und Lukas und Matthäus jeweils verschiedene Vornamen der gleichen Personen überliefert haben. Mit solcher Erklärung ist der Kritiker eher in seiner Vermutung gestärkt, dass er einen Fehler gefunden hat.

Um einen angeblichen Fehler aufzulösen, muss man nicht alle Details ermitteln, sondern lediglich zeigen, dass beide Aussagen gleichzeitig wahr sein können.

Wir fangen dazu an mit Mattan, dem Großvater von Josef, wie er von Matthäus benannt wird. Laut einer Überlieferung des Kirchenvaters Africanus hatte Mattan eine Frau namens Estha. Wie sie hieß, ist aber egal. Africanus überliefert lediglich eine Legende. Mattan und Estha hatten einen Sohn namens Jakob. Dann starb Mattan. Estha heiratete Mattat, der laut Lukas der Großvater von Josef ist. Estha und Mattat hatten einen Sohn namens Eli. Jakob und Eli waren also Halbbrüder von derselben Mutter aber mit verschiedenen Vätern.

Eli heiratete eine Frau, deren Namen nicht überliefert ist. Eli verstarb jedoch, bevor aus dieser Ehe ein Sohn hervorging. Daraufhin heiratete Elis Halbbruder Jakob die schöne Unbekannte, und der erste Sohn aus dieser Ehe war Josef, der Mann von Maria.

Auf den ersten Blick sieht dieses Beispiel sehr konstruiert aus, und viel zu komplex und zufällig, um irgendeinen Realitätsgehalt zu haben. Aber Moment! Bis zum Tod von Eli ist es eine relativ normale Familiengeschichte, die zwei tragische Todesfälle beinhaltet. Aber was danach passiert, ist kein Zufall, sondern nah dem jüdischen Gesetz vorgegeben. Im 5. Mose 25:5-6 steht:

Wenn Brüder beieinander wohnen und einer von ihnen stirbt, ohne dass er einen Sohn hat, dann soll die Frau des Verstorbenen nicht einen Fremden heiraten, der nicht zur Familie gehört. Ihr Schwager soll zu ihr kommen und sie zur Frau nehmen und die Schwagerehe mit ihr eingehen. Und der erste Sohn, den sie gebiert, soll als Sohn seines verstorbenen Bruders gelten, damit dessen Name in Israel nicht erlöscht.

Stammbaum Jesu unter der Annahme, dass Jakob eine Schwagerehe einging

Jakob wäre also in dem Fall der natürliche Vater von Josef gewesen und Eli der legale Vater.

Eine andere und noch einfachere Erklärungsmöglichkeit. Jakob war der leibliche Vater von Josef, und Eli war der leibliche Vater von Maria. Dann bleibt die Frage, warum Lukas Eli als Josefs Vater bezeichnet. Auch das lässt sich mit dem Gesetz des Moses erklären und zwar mit 4. Mose 27:1-11 und 4. Mose 26:1-12. Wenn Eli keinen Sohn hatte, dann war Josef sein gesetzlicher Erbe. Das funktioniert aber nur, wenn beide aus derselben Sippe stammen. Aber genau das ist hier der Fall, denn sowohl Jakob als auch Eli stammen aus dem Hause Davids. Unter solchen Umständen wäre Josef in die Register als Nachkomme Elis eingetragen worden, weil Frauen dort generell nicht eingetragen wurden. Er war der Schwiegersohn von Eli, nicht der leibliche Sohn.

Von beiden Erklärungsmöglichkeiten sind mehrere Variationen denkbar. Es gibt also viele Möglichkeiten, die beiden Texte miteinander zu vereinbarem. Also können beide Texte wahr sein. Kein Widerspruch im Stammbaum Jesu!

Quelle: defendinginerrancy.com

Ihr könnt in den Kommentaren gerne Wünsche äußern mit Vorschlägen, welche Schwierigkeiten und angeblichen Fehler aufgeklärt werden sollen.

 

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